Sprachen sind schon immer eine meiner Leidenschaft gewesen, aber es hat eine ganz schöne Weile gedauert, bis ich realisiert habe, dass sie es sind, womit ich mich in meiner beruflichen Laufbahn beschäftigen möchte. Wie viele Menschen hatte ich im Erwachsenwerden verschiedene Ideen darüber, was ich als Erwachsener machen möchte, darunter Polizist, Rechtsanwalt und Diplomat. Ich habe jedoch alle davon aus dem ein oder anderen Grund ausgeschlossen. Letztendlich merkte ich in meinem vorletzten Jahr auf dem Gymnasium, dass ich tiefer in Fremdsprachen eintauchen möchte, und so entschied ich mich, mich für ein Lehramtsstudium der Fächer Englisch und Russisch zu bewerben und landete in der wundervollen Universitätsstadt Göttingen.
Die Grundlage all dessen, wie ich bereits angemerkt habe, wurde in der Schulzeit gelegt, und ich würde gerne mehr ins Detail gehen. In der Schule belegte ich jeden Sprachkurs, den ich belegen konnte, insgesamt waren es vier. Zuerst besuchte ich zehn Jahre lang Englischkurse, von Klasse 3 bis zum Abitur. Ich muss sagen, dass Englisch und ich für lange Zeit eine Hass-Liebe-Beziehung hatten, die sich schließlich in Liebe verwandelte. Dafür gab es einige Gründe. Zuerst einmal war ich im Englischunterricht ein wenig gelangweilt. Ich schnitt in Klausuren in der Regel sehr gut ab und bekam überdurchschnittlich gute Noten, obwohl ich fast nie für Klausuren lernte. Zweitens habe ich Englisch lange Zeit nur im Klassenraum benutzt, sodass ich keine Motivation mein Englisch zu verbessern, außer für gute Noten. Zu guter Letzt hatte ich eine Deutsch- und Geschichtslehrerin, die ihre Fächer eifrig unterrichtete, doch ich erinnere mich gut daran, dass sie zu mehreren Anlässen behauptete, dass Anglizismen die deutsche Sprache verschandeln würden. Ihrer Meinung nach war Englisch eine Sprache mit begrenztem Wortschatz (im Gegensatz zur angesehenen deutschen Sprache) und einer sehr einfachen Grammatik. Zu jener Zeit war ich ein beeinflußbarer Schüler, der es nicht besser wusste, aber nun weiß ich, dass ihre Behauptungen völliger Unfug waren. Im Laufe seiner Geschichte hat das Englische viele Fremdwörter aufgenommen, was zu einem riesigen Wortschatz führte. Im Bezug auf die Grammatik ist das deutsche Tempussystem im Vergleich zum englischen ein Kinderspiel. Zum Glück hatte ich in meinen letzten Schuljahren einen ambitionierten, jungen Englischlehrer, der meine Leidenschaft für die englische Sprache entfachte.